Fundtiere

Was Ihr tun müsst, wenn euch eine Katze zuläuft

Nicht jede Katze, die mehrfach bei euch auftaucht oder bei euch frisst ist gleich ein Streuner. Viele Katzen haben einen relativ großen Radius um ihr Zuhause und freuen sich natürlich immer über ein Leckerchen oder etwas Futter. Da sie regelmäßig die gleichen Wege entlang laufen, ist es nicht ungewöhnlich, dass ihr sie auch mehrfach bei euch entdeckt. 

Wichtig: Bevor Ihr eine zugelaufene (weibliche) Katze aus der Umgebung entfernen in der sie gefunden wurde, müsst Ihr überprüfen, ob es sich eventuell um eine Mutterkatze handelt, deren Babys noch gesäugt werden. Wenn ja, die Fundkatze bitte unbedingt zunächst am Fundort lassen.

Hinweis: Wer eine Fundkatze aufnimmt, diese behält und den Fund nicht bei den zuständigen Stellen meldet, macht sich strafbar!

Bitte behaltet auch im Hinterkopf, dass jemand vielleicht grade verzweifelt nach der Katze sucht. Manche Katzen haben selbst nach Jahren noch zu Ihren Besitzern zurück gefunden.

Wann müsst Ihr handeln?

• Die Katze wurde offensichtlich ausgesetzt, z.B. in einem Korb o.ä.
• Die Katze ist offensichtlich verletzt
• schlank sein ist nicht bedrohlich, eingefallene Flanken können auf Krankheiten oder Unterernährung hinweisen. Schmutziges, verfilztes Fell sowieso.
• Die Katze wurde in einem Keller, Schuppen oder Gartenhaus gefunden aus dem sie normalerweise auch wieder hätte entkommen können.

Was tun, wenn die Katze verletzt ist?

Wenn Ihr den Besitzer der Katze nicht kennt, sollte das Tier umgehend zum Tierarzt gebracht werden. Achtung: Eine verletzte Katze kann aufgrund der Schmerzen beißen und kratzen. Wenn Ihr keinen Transportkorb habt, tut es im Notall auch ein geschlossener Karton mit Luftlöchern darum. Lässt sich die Katze nicht einfangen, könnt ihr euch auch an die Polizei oder den örtlichen Tierschutzverein wenden. 

Was tun, wenn die Katze abgemagert und ungepflegt ist?

Ist die Katze abgemagert, könnt ihr sie natürlich einmalig füttern. Am Besten erstmal nur ein bisschen, damit der hungernde Magen nicht überfordert ist. Danach solltet ihr prüfen, ob es offensichtliche Hinweise auf den Besitzer wie z.B. ein Halsband oder eine Tätowierung gibt. Da Halsbänder auf Grund der Strangulationsgefahr sehr gefährlich sind, verzichten die Meisten Besitzer zum Glück meistens darauf und wählen eher einen Microchip oder seltener eine Tätowierung. 

Am Besten bringt ihr die Katze zeitnah zum Tierarzt. Der Tierarzt überprüft den allgemeinen Gesundheitszustand der Katze und schaut auch gleich nach ob der Katze ein Microchip eingepflanzt wurde, über dessen Nummer der Halter herauszufinden ist.

Wenn eine schriftliche Fundtieranzeige gemacht wurde übernimmt die Gemeinde die Kosten für die tierärztliche Versorgung der Katze (innerhalb der ersten 4 Wochen).

Wie meldet Ihr eine zugelaufene Katze?

Ein Fundtier muss bei dem örtlichen Tierheim/Tierschutzorganisation, der Polizei und der Gemeinde (Fundbüro) gemeldet werden.

Die Meldung im Fundbüro muss schriftlich erfolgen (Fundtieranzeige) um eine Erstattung der entstehenden Kosten für z.B. Tierarzt zu erhalten.

Auch sollte überlegt werden, ob man die Katze bei sich behält und pflegt bis sich ein Besitzer findet oder die Katze an den örtlichen Tierschutzverein oder Tierheim übergibt.

Die Erstattungsfrist der Gemeinde gilt für die ersten 4 Wochen, obwohl das Tier erst nach 6 Monate endgültig dem „Finder“ gehört wenn sich bis dahin der Besitzer des Tieres nicht gemeldet hat.

In allen anderen Fällen sollten Sie die Katze zunächst weder regelmäßig Füttern noch mit ins Haus nehmen, sondern zunächst über einige Tage beobachten, ob das Tier wirklich ständig in der Nähe bleibt.